HALLO MERANER LAND - EIN HOMECOMING IST HERZENSANGELEGENHEIT

Wir haben aufgehört zu zählen, wie oft wir schon unsere Koffer gepackt haben und nach Südtirol gereist sind. Dabei stand die Region in Südtirol stets im Mittelpunkt unserer Reisen nach Norditalien. Eine Region, die uns wie keine andere hier unten so sehr an Herz gewachsen ist, dass es eher einem Homecoming gleicht, wenn wir vom Brenner bei Bozen den Blinker nach rechts setzen und in das Tal fahren, in dem Palmen auf schneebedeckte Berggipfel treffen. Die Rede ist vom Meraner Land. Ein Besuch der Kurstadt Meran bringt Körper und Geist wieder in den Einklang. So sagt man. „Stimmt“, sagen auch wir. Das war bereits vor fünf Jahren so und ändert sich auch mit jeder Reise ins Meraner Land nicht.

Im Jahr 2016 sind wir erstmals mit einer ganzen Gruppe von Freunden im Rahmen von #meetmerano 2016 in die verblüffende Alpendestination gereist. In diesem Jahr stand die Reunion an. Eine Reunion, der wir bereits auf der Heimfahrt vor zwei Jahren aufregend entgegen gefiebert haben. Bereits vor einigen Tagen haben wir euch von unserem ersten Teil der Reise berichtet, bei der es diesmal auch in die uns noch völlig neue Region, dem Vinschgau, ging. Doch eine Reise nach Südtirol wäre keine Reise nach Südtirol, wenn wir nicht auch das Meraner Land besuchen würden.

So ging es nach drei wundervollen Tagen im westlichen Südtirol auch wieder in das Tal zwischen den Bergen, in dem neben Nadelbäumen und dichtem Wald, auch Palmen dicht an dicht wachsen. An jenem Nachmittag lassen wir in einer knapp einstündigen Fahrt den Obervinschgau hinter uns und schlängeln uns Richtung Bozen durch das Tal, welches sich kurz vor der Kurstadt Meran mit einem imposanten Panorama öffnet und dem mediterranen Klima Platz macht. Ein Klima, welches den ganz besonderen Charme der Alpenregion ausmacht. Meraner Land, du hast uns wieder. Was haben wir dich vermisst.

„ICH FÜHL MICH SO VERMUCHELT“ - CHECK IN IM HOTEL MUCHELE

Obwohl wir das Meraner Land schon fast so gut kennen wie ein Einheimischer, gibt es neue Orte zu entdecken. Einer dieser Orte, der gleichzeitig unser nächtliches Domizil für die nächsten zwei Tage werden sollte, ist das Hotel Muchele in Burgstall. Das Muchele bei Lana, nur knapp fünf Kilometer vom historischen Stadtkern Merans entfernt, ist vor allem bei Weinliebhabern, Individualisten und Architekturfreunden beliebt. Kein Wunder, denn das Hotel ist, wie übrigens all die anderen Hotels im Meraner Land, auch so einzigartig und charakteristisch, dass man nicht einmal das Gefühl bekommt tatsächlich in einem Hotel einzuchecken. Nein, wir checken bei der fünfköpfigen Familie Genthaler ein, die das Hotel seit 1952 in liebevoller Familientradition führen.

So wundert es uns auch nicht, dass man Gastgeberin und Sommelier bei einem Dinner auf der Terrasse am Abend trifft, während die Töchter der Familie das Spa im Hotel führen. Nein, die Familie ist das eigentliche Herz des Muchele, das natürlich nur durch sie von einem ganz eigenen Charakter lebt. Ankommen im Muchele heißt für uns am ersten Abend in erster Linie einen lauen Sommerabend auf der Panoramaterrasse bei leckerem Essen und erlesenem Wein zu verbringen, während sich die Abendsonne hinter dem atemberaubenden Panorama aus 3000ern senkt. Wem das Panorama auf der Terrasse nicht reicht, der kann mit etwas Glück, wie ich, auch einen Sonnenuntergang von der Terrasse des exklusiven Moors Penthouse genießen, auf der es übrigens auch einen kleinen Whirlpool gibt. Alles im Muchele ist mit Liebe gemacht – nur einer der Gründe warum ich mich schlagartig so vermuchelt fühlte.

NIEMALS NIE GENUG MERAN - ZURÜCK IN DER ZWEITEN HEIMAT

Meran, die zweitgrößte Stadt in der italienischen Provinz, hat sich in den letzten Jahren zu so etwas wie dem Herz unserer Südtirol-Reisen gemausert -zu Recht. Wer einmal hier war weiß, warum wir der Kurstadt mit Tradition so viel Aufmerksamkeit geschenkt haben. Meran ist nicht nur der perfekte Ausgangspunkt um die Region nördlich, östlich, südlich und westlich von hier zu erkunden. Nein, auch sonst vereint die Stadt mit gerade einmal 40.000 Einwohnern so ziemlich alles, für das wir Südtirol lieben gelernt haben. Die interessante Kombination aus Mediterranem und Alpinem, die deutsch-italienische Genusskultur, die ihre Fühler weit ausstreckt, die Stadt, die in all ihren Gassen einen kleinen Teil seiner Geschichte offenbart und die lässige, ruhige Lebensart, die die Bewohner an den Tag legen.

Nun kenne ich viele kleine süße Orte doch nach keinem Ort sehne ich mich stets so wie nach Meran. Darum gehört ein Spaziergang durch den Kurort zum absoluten Muss, wenn es mich schon einmal über die Alpen verschlägt. Und auch diesmal trete ich den mittlerweile traditionellen Stadtbummel an. Auch um meinen Mitreisenden und Meran-Neulingen voller Stolz die Ecken der Stadt zu zeigen, die ich bereits vor zwei Jahren kennen und lieben gelernt habe. So starten wir an diesem Vormittag in die traditionelle Laubengasse, in der sich allerhand Boutiquen, Ateliers und kleine Läden verstecken, spazieren vorbei an der Pfarrkirche St. Nikolaus mit Barbarakapelle, schlendern die Gilfpromenade mit Steinernem Steg einmal rauf und runter. Ich zeige die in grüner Pracht stehende Kurpromenade mit seinem imposanten Kurhaus, springe kurz in den Fluss Passer, versorge mich für die kommenden Wochen mit Speck und Käse aus dem Pur Südtirol und kehre zum krönenden Abschluss in das Restaurant ‚Kallmünz‘ ein, bei dem regionale Gerichte mit einem spannenden Twist verfeinert werden. Drei Stunden Meran und ich bin ein neuer Mensch.

RAFTING IM PASSER - DER SCHNELLSTE WEG INS PASSEIERTAL

Nun lässt es sich im Meraner Land nicht nur furchtbar leicht erholen, es ist auch ein beliebtes Ziel für alle Sportfanatiker. Während mein Puls zuvor bei einem Spaziergang an den Meraner Promenaden noch entschleunigte, wurde er wenig später wieder in die Höhe getrieben. Im letzte Jahr durfte ich beim Paragliden mit einem Schirm den schnellsten Weg vom höchsten Gipfel ins Tal absolvieren – in diesem Jahr probierte ich es erstmals zu Wasser. So ging es nach einem ruhigen Vormittag nördlich von Meran in ein Boot, mit welchem ich durch die tosenden Stromschnellen der Passer zurück ins Tal und damit zurück nach Meran gelangte. Vorbei an Stromschnellen, an imposanten Walzen und Wasserfällen ging es knapp 15 Kilometer entlang der gerade einmal 46 Kilometer langen Passer, die von den Quellflüssen am Timmelsjoch bis zum Zufluss am oberen Lauf der Etsch bei Meran ordentlich Fahrt aufnimmt. Der kristallklare Fluss offenbart nur vom Boot aus die grüne und wundervoll natürlich erhaltene Uferlandschaft, dessen Schönheit ich mich leider nur in ruhigen Passagen widmen konnte, denn der Fluss birgt natürlich auch Tücken und Geheimnisse.

GENUSS MAL ZWEI - NACH DEM KRÄNZELHOF IST VOR DEM MIIL

Nach einem so aufregenden Tag lässt sich der Abend wohl an keinem anderen Ort so gut ausklingen wie im Kränzelhof von Tscherms. Ein Ort, den wir natürlich schon kennen und der uns trotzdem nicht davor scheut wiederzukehren. Lädt einen dann auch noch Graf Franz von Pfeil persönlich auf einen gemeinsamen Aperitivo auf sein Ansitz ein, fällt die Entscheidung noch leichter. Gesagt, getan. Wir lassen diesen Abend bei einem Wein in der mittelalterlichen Hofanlage ausklingen. Von Weinbergen und den sieben Gärten umsäumt, ist die Hofanlage nicht nur deswegen einzigartig für die Region.

Mit den sieben Gärten wollte der Graf, wie wir ihn nur noch liebevoll nennen, etwas schaffen, dass seiner Familie, seinen Freunden und natürlich ihm Freude bereitet und die Tätigkeit als Winzer und Kellermeister sinnvoll ergänzt. Mission geglückt, Herr Pfeil! Die sieben Gärten sind heute eine lebendige 20.000 Quadratmeter große Skulptur, die am 1. August 2016 geboren wurde und noch heute seine Besucher auf eine Reise schickt, gedanklich anregt und den Geist belebt.

Wie uns der sympathische Herr übrigens erklärt, ist dies auch genau das, was er mit seinen Weinen schaffen will: Gedanken anregen und den Körper beleben. Kein Wunder, dass für ihn Kunst und Genuss von erlesenem Wein sowie besondere Naturerlebnisse sehr viel gemeinsam haben und sich die Weinkunstwerke sowie das Kunstwerk Garten so wundervoll ergänzen.

Auch im anliegenden Restaurant ‚Miil‘ wird über den Tellerrand geblickt und die Sinne feingestimmt. Das Gourmet-Restaurant, welches sich noch heute in einer Mühle aus dem 13. Jahrhundert befindet, bedient sich tagesfrischer Saisonküche und den Weinen des anliegenden Hofes. So kann jeder Besuch im Kränzelhof stilvoll im alten Mühlhaus mit Steinwänden genossen werden. Auch uns überzeugt Chefkoch Othman Raich mit leichten und exquisiten Gerichten in diesem stilvollen Ambiente. Die Kompositionen mit Temperament und Passion werden zudem mit Rücksicht auf natürliche Ressourcen verarbeitet sowie möglichst biologisch und fair erzeugt. Es versteht sich hier unten ja fast schon von selbst.

GENUSS WEIT OBEN - EIN BESUCH DER GOMPM ALM

Vor einigen Jahren hat es schon Norman festgestellt: manchmal muss man hochfahren um runterzufahren. Und das war auch unser Plan für den letzten vollständigen Tag im wunderschönen Meraner Land. Von der Talstation der Hirzer Seilbahn ging in knapp 10 Minuten auf  die in 1.800 Metern liegende Bergestation, von dem wir den knapp 45-minütigen Spaziergang zur berühmt berüchtigten Gourmet Alm mit dem Namen Gompm Alm auf uns nehmen. Während sich die Berggipfel nur knapp wenige Minuten zuvor in dichtem Nebel hüllen klärt sich bei Ankunft oben die Nebeldecke und gibt das atemberaubende Alpenpanorama frei.

Die Luft ist so frisch, dass man sich fast wünschen würde die kleine Wanderung würde so schnell kein Ende nehmen und so erreichen wir leider viel zu schnell bereits die Alm, die aus gutem Grund über die Ländergrenzen hinaus bekannt ist. Wie die Bezeichnung Gourmet Alm eben schon erwarten lies, ist die Gompm Alm tatsächlich keine gewöhnliche Alm. Der Genuss wird hier zelebriert. Nach einem obligatorischen Aperitivo geht es schließlich auch schon ans Eingemachte in der urigen Stube des Gasthauses. Obst, Gemüse, Milchprodukte und Fleisch landen in einer deftigen und dennoch feinen Kombination auf der hölzernen Tafel. Natürlich stammen alle Produkten von lokalen Bauern oder werden aus dem eigenen Bioanbau bezogen, sowieso täglich frisch zubereitet und verwöhnen für allem die Gaumen des gemeinen Stadtmenschen derart, dass man danach bei einem Enzian bestenfalls nur noch komatös auf der Sonnenterrasse der Alm entspannt und die vorbeiziehenden Schäfchenwolken beobachtet, bevor die Wanderung zurück zur Seilbahn bevorsteht. Wir sind an diesem Tag hochgefahren und wären am liebsten auch nie wieder runtergefahren.

DIE ZEIT STEHT STILL - EIN MORGEN IM OTTMANNGUT

Nach so einem Tag lässt es sich gut schlafen und vor allem gut träumen. Wir verlängern unseren Traum von Entspannung noch einmal und verbringen den Vormittag im Garten einer der schönsten Gasthäuser der Region: Im Ottmanngut. Zwei Brüder betreiben die im Jugendstil erhaltene Herberge und wir kamen in der Vergangenheit nicht umhin, diesem schönen Domizil bereits Aufmerksamkeit zu schenken. Umso mehr hat es uns gefreut am Morgen vor der Abreise noch einmal im Gut einzuchecken, uns in den traumhaften Palmengarten des Anwesens zu legen und nach allen Künsten Meraner Gastfreundschaft von Martin verwöhnen zu lassen. Noch einmal heißt es: Zeit auch nur Zeit sein zu lassen, den frischen Zitrusduft der Bäume im Garten zu riechen und mit vollstem Bewusstsein zu genießen, was Martin in mehreren Gängen liebevoll anrichtet.

Auch wenn die Zeit hier still stehen mag tickt die Uhr schneller als gewollt gegen uns und der Moment des Abschieds steht viel zu schnell bevor. Es ist ein Abschied von Martin, ein Abschied vom Ottmanngut, ein Abschied vom Meraner Land, dem Vinschgau und Südtirol. Eine Fleckchen Erde, welches wir von Besuch zu Besuch einmal mehr kennen und zu schätzen lernen. Und auch wenn der Abschied stets ein schwerer ist freuen wir uns schon wieder auf den Moment, in dem wir vom Brenner nach rechts abbiegen und in die Region unseres Herzens fahren. Ein Abschied von Südtirol ist zum Glück auch heute nur ein Abschied auf bestimmte Zeit! Auf #meetmerano 2019!

KOOPERATION

Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit dem Meraner Land: Sämtliche redaktionell erstellten Inhalte bleiben von der Zusammenarbeit unberührt.

Das vollständige Recap-Video von #meetmerano 2018 findet ihr auch hier. Weitere eindrucksvolle Bilder, Geschichten und Tipps für eine Reise in das Meraner Land findet ihr auch bei Facebook und Instagram!

Wir danken für das wunderbare Programm sowie die Organisation von #meetmerano 2018 und grüßen gleichzeitig unsere Reisebuddies  Virginia von zuckerzimtundliebe.de, Willy von drlima.net, Maria und Wilken von herzundblut.com sowie Björn von Monocle Films für die audiovisuelle Aufbereitung unzählig schöner Erinnerungen.

Lest ihr hier auch den ersten Teil unserer Reise in den Vinschgau.

Ihr plant eine kulinarische Reise nach Südtirol? Dann hilft euch dieses tolle Magazin von Marlene Lobis sicher weiter. Mehr erfahrt ihr hier.