i-ref in Australien: 3000 km durchs Outback. Du selbst bist das Ziel!

Liebe Leser, diese Zeit muss sein. Mindestens einen Abschnitt will ich der unglaublichen Weite dieses Kontinents widmen. Nichts hat mich die letzten 8 Tage mehr geprägt, als die endlose Sicht in eine mir noch unbekannte Welt. Ich hatte immer eine Vorstellung davon, was das Outback wohl sein mag, doch wurde mir schnell bewusst, dass es keine leere Straße im Nirgendwo ist! Nein! Gewiss nicht! Denn was ich unter der Sonne Australiens, auf den letzten 3000 km erlebt habe, war mehr als roter Sand und endlose Wüste. Das Outback, Freunde, ist ein bebendes Eldorado! Ein grünes, belebtes, heißes und vielfältig Stück Erde, doch ist es vor allem eins – einzigartig.

„Weißt du, das ist mein erster echter Road-Trip!“ – meinte ich eben noch zu Christine und war selbst erstaunt über die Erkenntnis. Reisen ist mein Leben, auf die vielfältigste Art und Weise. Doch fliege ich meist an einen Ort und erkunde von dort aus die Region. Oder ich fahre Step by Step alles ab – doch noch nie so, wie auf dieser Tour. Jede Nacht ein anderer Ort, täglich 6:00 Uhr raus, pro Tag mind. 500 km gen Süden! Egal ob Asphalt, Stein, roter Sand oder querfeldein – seit 8 Tagen jagen wir durch Central Australia und bekommen nicht genug. Genug von allem: Der Tierwelt, der Natur, den Menschen oder der bunten Mischung aus allem. Ich weiß ernsthaft nicht, wo ich anfangen soll – Australien, du wildes Ding, das kann ja heiter werden.

Ich wurde die letzten Tage gerne mal gefragt, was mir bisher am besten gefiel. Wenngleich es darauf keine wirkliche Antwort gibt – zumindest nicht jetzt im Zustand der Reizüberflutung – blieb mir ein Abend jedoch hängen, wie kein anderer. Die Nacht im Daly Waters. Sollte also einstweilen ein Lexikon vom Himmel fallen in dem steht, welche Bar wohl am ehesten dem Feeling einer Outback-Bar entspreche, dann wäre es hier. Es war irre. Irre großartig. Die Stimmung! Die Typen! Die Hitze! Outback pur! Dazu diese absurde Location irgendwo in the middle of nowhere – nein Freunde, diese Bar gibt es kein zweites mal.

Es gibt Momente, die frierst du ein, ganz fest und tief im Herzen. Mein Ausflug zur Top Didj Art Gallery in Katherine, Australia zählt definitiv zu diesen Erlebnissen, die ich im Geiste wohl immer wieder hervor holen werde um meine Stimmung in Deutschland wieder nach oben zu kurbeln. In erster Linie steht Top Didj unter dem Deckmantel der Cultural Experience: Menschen verschiedener Kulturkreise kommen hier zusammen, lernen voneinander und tauschen sich aus. Beispielsweise traf ich hier auf Manu, einen Dalabon Aborigine, der Besuchern von seinem Leben in der Community erzählt und obendrein erklärt, worin die Unterschiede beider Lebensformen liegen. Ein Beispiel: Die Aborigines grüßen dich nicht. Vielen Besuchern stößt das auf und führt zu voreiligen Urteilsprüchen über die vermeidlich „unhöfliche Art“ des Stammes. Genau davor warnt Manu, und erklärt, dass es gar nicht üblich ist, sich überhaupt zu grüßen, auch nicht innerhalb des Stammes. Keine Seltenheit, dass Kommunikation, wie so oft der friedliche Schlüssel sein könnte. Nur nutzt ihn keiner. Bei Top Didj allerdings schon, und wenn dir obendrein noch ein Wallaby Baby zur Fütterung gereicht wird… ach man Leute, ich heul gleich.

Karlu Karlu, auch bekannt als Karlwekarlwe oder Devil’s Marbles, ist eine heilige Stätte der Aborigines in der australischen Wüste. Sie liegt etwa 100 Kilometer südlich des Ortes Tennant Creek und hat mich nicht nur inhaltlich inspiriert. Wie aus dem Nichts geformt, tun sich von jetzt auf gleich riesige, kugelförmig Steinsammlungen auf, die neben ihrer Anmut und naturellen Schönheit auch zig Rätsel und allen voran eine Frage hinterlassen: „Wie sind die Kugeln entstanden?“ Als Prolet der ersten Stunde, tat ich jedoch erst mal das, was alle Touris tun, ich posierte vorm Felsen und stemmte die fette Kugel weg. Nun ja, zumindest fast.

Ich tue mich wirklich schwer euch zu beschreiben wie wunderbar diese beiden Orte sind. Ich habe sie als Highlights bewusst gewählt. So viele schöne Dinge habe ich in den letzten Tagen gesehen, doch hilft es manch Reisenden, zu wissen was man auf keinen Fall verpassen sollte. Bei Ellery Creek Big Hole spreche ich weniger von einer hübschen Mündung am Ende eines Berges, davon gibt es viele auf Erden. Ich spreche von einem Ort der Ruhe, der absoluten Ruhe! Du stehst einfach nur da, starrst Minuten, vielleicht sogar stundenlang in die Ferne und lauschst der Natur in all ihrer Schönheit. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie schwülstig das klingen mag, doch wer hier am Rande des Wassers steht, würde am liebsten die ganzen Welt umarmen.

Nicht unweit entfernt, nach einem 45 minütigen Hike, tun sich neben mir zwei riesige Steilwände auf. Vor mir offenbart sich Standley Chasm, der wohl eindrucksvollste Canyon in West MacDonnells Nationalpark. Getränkt im tiefsten Rot des Outback traust du deinen Augen nicht, was die Natur hier geschaffen hat. Doch wird hier nicht geträumt – das alles ist real.

Er ist die Hauptattraktion im Watarrka-Nationalpark im australischen Northern Territory. Kings Canyon befindet sich 245 Kilometer südwestlich von Alice Springs und bildet den westlichsten Teil der George Gill Range. Einen kompletten Tag haben wir hier verbracht, Sonnenaufgang inklusive. Das hier gerne mal vom „König im Outback“ die Rede ist, wurde mir bereits klar, als ich nach hartem Aufstieg um 6:00 Uhr in der Früh, das erst Mal in die Ferne blickte.

Was auch immer dieses Wort bedeuten mag, es treibt mich voran wie kein anderes. Die Sucht nach neuen, aufregenden Momenten: Orte zu entdecken, von denen die Welt erfahren sollte, Menschen zu treffen, die anders denken oder leben, die Vielfalt der Welt in vollen Zügen genießen, zu spüren, zu fühlen und zu riechen. So vieles kann Abenteuer sein. Doch egal wohin die Reise noch gehen mag, das größte Abenteuer ist doch, seinen eigenen Weg zu gehen. Ob ich dafür ans andere Ende der Welt reisen muss, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich nah dran bin.

Übrigens: Manu, der Aborigines aus Top Didj, hat sich gewünscht, dass ich euch noch etwas sage: „TELL ALL THE PEOPLE OUT THERE, THAT I’M A LUCKY MAN!“

Die 4-wöchige Reise nach Australien findet in Kooperation mit Tourism Northern Territory, Queensland, Australia und Singapore Airlines statt. Sämtliche redaktionell erstellten Inhalte bleiben von der Kooperation unberührt. Wir danken für das einwandfreie Programm und die super Zusammenarbeit.

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