Viel gibt es nicht, die Einsamkeit in den Dörfern des Uralgebirges in Russland zu bekämpfen. Es ist auch weniger ein Kampf gegen die allgegenwärtige Ödnis denn ein Arrangement mit einem guten Freund, der den Bewohnern viel Zeit zur Auseinandersetzung mit dem Leben gewährt. Arbeit hilft. Oder Poesie.
Der 1953 im Uralgebirge geborene und aufgewachsene Künstler und Poet Leonid Tishkov hat die wundervoll lyrische Geschichte des „Private Moon“ ersonnen, ein visuelles Märchen, das vom Mond erzählt, der vom Himmel fiel und, von der aufgehenden Sonne und den hellen Lichtern der Züge geängstigt, Unterschlupf im Haus eines Einsiedlers sucht. Umsorgt mit warmen Decken, Tee und Herbstäpfeln, beschloss der Mond für immer bei dem Mann zu bleiben. Fortan sah sich der Mann in einem schönen Traum wandelnd, mit einem persönlichen Himmelsgeschöpf, der ihm stets den Weg zu leuchten vermochte.
„My private moon helps turn our earth into a magical space, which must be preserved as the supreme treasure.“
– Leonid Tishkov –
Leonid Tishkov setzte diese schon auf dem Papier rührende Geschichte mithilfe eines illuminierten Mondes in eine ungemein ausdrucksstarke, ständig fortlaufende Bilderstrecke um, eine Art „lebenslange Performance“. Sein Freund der Mond begleitete ihn schon auf Reisen nach Neuseeland, China, Japan, Frankreich und Italien. Ja selbst in der lichtarmen Arktis brachte der Mond Licht ins Dunkel. Jedes Bild, das nach einem vorher angefertigten Entwurf entsteht, wird von einem selbst geschriebenen Vers begleitet, der die Geschichte des vom Himmelszelt gefallenen Mondes fortführt. Zeit für ein bisschen Romantik, im Slider beginnt die Reise des Mannes mit dem privaten Mond.
all images © Leonid Tishkov