Nach so vielen Jahren schien Deutschland sein Image als Land der Nazis fast reingewaschen zu haben. Doch dann kam 2015 und plötzlich brennen überall die Flüchtlingsheime. Seit der Wiedervereinigung steht Deutschland mit der Flüchtlingskriese vor einer der größten Herausforderungen seiner Geschichte.

Tausende Flüchtlinge kommen nach Deutschland. Die Politik ist überfordert. Wir alle sind überfordert. Schon allein mein alltäglicher Facebook-Stream spiegelt diese Überforderung wieder: „Flüchtlingsheim steht in Flammen – Schaulustige klatschen Beifall“, „Flüchtlinge sollen Frauen belästigt haben, „Forderungen von Schusswaffengebrauch an der Grenze gegen Flüchtlinge“, „Unbekannte werfen Handgranate auf Flüchtlingsheim“ – Was kann man glauben? Auf welcher Seite soll man stehen? Welche Aussagen sind vertretbar, welche nicht? Wann ist man besorgter Bürger und wann ein Nazi?

Fremdenhass. Unterdrückung. Gewalt. Damals. Heute. Die Bereitschaft gewalttätig zu werden scheint weiter anzuwachsen, die AfD gewinnt an Stimmen, mehr und mehr Hass verbreitet sich in Deutschland. Hitler ist seit 70 Jahren tot – das Problem daran? Er hat uns seine Gedanken hinterlassen. In Form des Buches „Mein Kampf“. Und nun, nach all dieser Zeit darf dieses Buch wieder erscheinen. Das Urheberrecht ist erloschen. Zwar mit Kommentaren von Experten versehen, doch immer noch das geistige Fundament der Nationalsozialisten. Die wirren und hasserfüllten Gedanken eines Mannes, auf dessen Schultern der Tot von 60 Millionen Menschen lastet, sollen also nun mit Preisschild in Deutschlands Buchhandlungen ausgestellt werden. Vielleicht eine schöne Idee für den nächsten Geburtstag meiner Nichte? Wohl eher nicht.

Glücklicherweise teilen die meisten Deutschen die Meinung, dass es gefährlich sein kann, diese geistige Hinterlassenschaft in Heinz-Peters Buchhandlung von neben an erhältlich zu machen. Auch der Verein Gesicht zeigen! unterstützt den Einsatz gegen rechts­ex­treme Gewalt und Diskriminierung jeder Art. Unter andrem sind sie seit Neustem auch Herausgeber des Buches „Mein Kampf – gegen Rechts“. Das Werk erzählt die Geschichten von 11 verschiedenen Menschen, die ebenfalls einen Kampf antreten mussten – den Kampf gegen rechte Diskriminierung. Sie berichten davon, wie es sich anfühlt, als Fremder in Deutschland mit Ablehnung gestraft zu werden und erzählen, was sie gegen den „rechten Hass“ unternehmen können. Von den Erlösen der Bücher geht pro Verkauf 1 Euro an den Verein Gesicht zeigen!.

Für seine Überzeugung sollte man einstehen. Schöner wäre es meiner Meinung nach jedoch, wenn man dazu keinerlei Kämpfe bräuchte.

MEHR INFOS ZUM BUCH

Das Buch „Mein Kampf – gegen Rechts“ ist ab sofort im Handel erhältlich. Natürlich kann man das Buch auch online kaufen z.B. bei Amazon.