Wie oft wurde in den zurückliegenden Monaten über die Waffengesetze in den USA diskutiert? Wie oft auf den Irrsinn hingewiesen, Alkohol nicht auf offener Straße konsumieren zu dürfen, dafür aber Schnellfeuerwaffen an jeder Ecke ganz legal und ohne große Probleme erstehen zu können? Die Fronten in dieser Diskussion sind so verhärtet wie jene der beiden Kandidaten, die derzeit um das Amt des Präsidenten wettkämpfen. Die einen sehen ihr Recht auf Selbstbestimmung in Gefahr, die anderen sehen die Tausenden Toten, die jedes Jahr durch den Einsatz von Waffen im eigenen Land ihr Leben lassen müssen.

Der Künstler Michael Murphy hat mit einer Aufsehen erregenden Installation sein Statement zu dieser Debatte abgegeben. In „Identity Crisis“ lässt er Dutzende Waffenattrappen an Fäden von der Decke hängen, sodass sie die Umrisse der USA ergeben. Ändert man jedoch die Perspektive, verändert sich auch das Bild: Aus den Konturen des Landes wird die einer Pistole.

Damit kritisiert Murphy, wie die USA ihr Selbst-und Außenbild in Gewalt und Einschüchterung gründen, indem sie nicht nur das größte Militär der Welt unterhalten, sondern eben auch den privaten Waffengebrauch als Mittel der Selbstverteidigung propagieren. Und wenn Gewalt erstmal als Teil des Alltags normalisiert wurde, ist es nur noch ein kleiner Schritt sie als zwangsläufige Eigenschaft der menschlichen Existenz zu akzeptieren und als adäquates Mittel zu betrachten, Probleme zu lösen.

 

 

 

Alle Bilder © Michael Murphy

 

 

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