i-ref auf den Bahamas: Conchalicious – Die Schnecke von Nassau und ich

Mein Tag beginnt mir frittierter Schnecke. Und endet mit Schneckensalat. Dazwischen: Schneckensuppe.
Schnecken here, Schnecken there, Schnecken everywhere. Das klingt nach einem Schnecken-Overkill, aber davon keine Spur, denn: Die Schnecken der Bahamaer sind leider geil.

Mein Frühstück: Conch fritters – frittierte Bällchen mit Schneckenfüllung. Conchs (gesprochen: Konks) sind Seeschnecken, die auf dem flachen Meeresboden rund um die Bahamas kreuchen und fleuchen wie die Nacktschnecken im Park Sanssouci nach einem Regenguss. Keine typisch bahamische Speisekarte ohne Conchs – kein Bahamasurlaub ohne Schneckenmahlzeit. Und so hält auch der nächste Stopp auf meiner kulinarischen Entdeckungsreise durch Nassau ein Conch-Gericht für mich bereit: conch chowder – eine Art Gulaschsuppe mit Schneckenfleisch und Gemüse.

Beides gut, aber so richtig gaumenschmeichlerisch wird’s erst noch!

Bei Shosey am Stand werde ich erst mal ordentlich zur Schnecke(nexpertin) gemacht. Hier lerne ich von einem Meister seines Fachs – denn Shosey ist schon seit über 20 Jahren im Conch-Salad-Business. Vor meinen Augen: ein Conch-Berg, der bezwungen werden will. Eine Seeschnecke nach der anderen wird mit gezielten Axtschlägen auf und Messerstichen in das Gehäuse von ihrem Häuschen gelöst, dann von den ungenießbaren Bestandteilen befreit und in kleine Würfel gehackt. Alle, die schon jetzt den Mund verziehen, sollten die nächsten Zeilen überspringen, denn so appetitlich das Ganze endet, so unappetitlich ist der Weg zum Ziel.

Mein Conch-Bezwinger lässt sich nicht nur einen durchsichtigen Schlabberfaden nach dem anderen schmecken – ein Bestandteil der Conch-Innereien, dem eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt wird –, er verrät mir außerdem, dass die Conch, auch nachdem sie zerkleinert wurde, noch lebt und erst im Magen zu Tode kommt. Alles andere wäre lebensgefährlich, weil giftig. Na gut, dann spiele ich also heute Bahamaisches Roulette. No risk, no fun. Den möglichen Tod vor Augen habe ich nichts mehr zu verlieren – und verliere alle Hemmungen. Als Shosey mich auffordert, die für meinen Salat bestimmte Schnecke aus ihrer Muschel zu holen, zögere ich keinen Moment und fasse die Gelegenheit beim Schopfe und die Schnecke beim „Fuß“. Meine Begleiterin Nadine schwankt zwischen heller Bewunderung und ungläubigem Ekel. Aber einer muss den Job ja machen. Jetzt, wo die harten Sachen erledigt sind, kann sich Shosey in aller Ruhe den Feinheiten widmen. Tomaten, Paprika, Gurke, Zwiebeln und meine Conch werden klein geschnippelt, mit Pfeffer & Salz gewürzt und mit Zitrone beträufelt. Das Ergebnis ist ein Abendessen, das mich wegbläst – mein kulinarisches Highlight auf den Bahamas bis hierher. Wer Ceviche mag, wird Conch-Salat lieben! Frisch und knackig – einfach conchalicious!

Die Reise auf die Bahamas findet in Kooperation mit dem Bahamas Tourist Office statt. Folgt unserem Partner auch auf Facebook und Twitter. Sämtliche redaktionell entstandenen Beiträge bleiben von der Kooperation unberührt.

Wir freuen uns über das tolle Programm und sagen Danke für die Organisation der Reise!