IN EINER WOCHE DURCH ZWEI LÄNDER? DAS GEHT!

Zwei Länder in nur sieben Tagen zu bereisen klingt erstmal weniger nach Urlaub als nach jeder Menge Stress. Doch sowohl in Panama wie auch in Honduras sind die Distanzen, um von einem Naturspektakel zum anderen, vom Dschungel zum Karibikstrand zu kommen, erstaunlich kurz. Mit etwas geschickter Planung lässt sich auch mit wenig Zeit ganz schön viel aus beiden Ländern herausholen.

Um euch ein Beispiel zu geben, wie es gehen könnte und vor allem, wie viel Budget ihr für solch eine Unternehmung einplanen solltet, hat Dominik alle Stationen seiner Reise nach Zentralamerika mit nützlichen Informationen in der Shortlist zusammengefasst. Rechnet man mit den höchsten anzunehmenden Preisen, kommt man auf 2225 Euro, mit den niedrigsten auf 1875 Euro. Der Mittelwert von 2000 Euro sollte also alle Fixkosten der Reise abdecken.

TAG 1 - ANREISE MIT AIR FRANCE NACH PANAMA-STADT

Wie jede Fernreise beginnt auch meine in einem Flugzeug. Air France bringt mich in 11 Stunden von München über Paris zum internationalen Flughafen Tocumen in Panama-Stadt. Wer lieber auf den Umstieg verzichten möchte, der hält sich am Besten an Lufthansa, die Direktflüge ab Frankfurt anbieten oder an Iberia, die ab München ohne Zwischenstation nach Panama fliegen. Je nach Jahreszeit und Airline pendeln sich die Preise für Hin-und Rückflug bei 630 bis 700 € ein.

→ Dauer: ca. 11 Stunden
→ Kosten: 630 € – 700 € für Hin- und Rückflug

In Panama-Stadt angekommen, steht man vor der Qual der Wahl. Verbringt man seine Nächte in einer der luxuriösen Dependancen der internationalen Hotelketten an der Punta Paitilla, deren Glasfassaden tagsüber im hellen Schein der Sonne glitzern und nachts zur Kulisse für ein aufwändiges Lichtschauspiel werden. Für etwa 125 € pro Nacht gibt es hier King Size-Betten, Outdoor-Pool und Rooftop-Bar. Oder bevorzugt man eines der wundervollen Boutiquehotels wie das Hotel Tantalo, das sich in einem sorgsam restaurierten Kolonialgebäude des Casco Viejo, der Altstadt von Panama, befindet. Kleiner Tipp: Der Blick von der Dachterrasse auf die Skyline gilt als der schönste der Stadt.

→ Kosten: 100 € – 125 €/Nacht (in der Nebensaison)

TAG 2: BOOTSFAHRT AUF DEM PANAMA-KANAL UND MIT DER SEILBAHN DURCH DEN GAMBOA REGENWALD

Nur etwa 45 Minuten dauert es mit dem Auto aus dem Stadtzentrum bis nach Gamboa, einer Siedlung im Herzen des Soberanía-Regenwalds, die genau an der Stelle liegt, wo der Rio Chagres den Panama-Kanal speist.

Dieser Ort ist nicht nur ein idealer Ausgangspunkt für eine Bootsfahrt auf dem Kanal und seinen Nebenarmen, wo man Krokodile, Affen und seltene Vögel beobachten kann, sondern umfasst auch ein Reservat mit Ausstellungen einheimischer Tier- und Pflanzenarten. Gerade, wenn man keine Zeit für ausgiebige Dschungelexpeditionen hat, erhält man hier einen guten Einblick. Das Highlight aber ist eine Seilbahn, die einen in offenen Gittergondeln dicht an den Wipfeln der Bäume vorbei bis zu einem Aussichtsturm bringt, der in 160 Metern Höhe eine spektakuläre Aussicht auf den Regenwald, den Kanal und den Rio Chagres bietet.

Gamboa-Tours, die eine Vertretung in fast allen großen Hotels der Stadt haben, bieten geführte Tagestouren mit kostenlosem Transfer vom und zum Hotel an. Wenn ihr, wie ich, sowohl die Bootsfahrt auf dem Kanal als auch den Besuch des Gamboa-Reservats mit Seilbahn und Aussichtsturm unter einen Hut bringen möchtet, könnt ihr das „Gamboa Rainforest Combo Pack“ buchen, das mit etwa 125 € pro Person zu Buche schlägt, aber ein Mittagessen mit Blick auf den Chagres-Fluss im luxuriösen Gamboa Rainforest Resort inkludiert.

→ Dauer: ca. 6 Stunden
→ Kosten: 125 € pro Person 

TAG 3: FAHRT & ÜBERNACHTUNG AUF DEN SAN BLAS-INSELN

Das San Blas-Archipel zählten ohne Zweifel zu meinen Highlights und bewogen mich beinahe zu einem Einsiedlerleben auf einer der 365 traumhaften, Palmen bewachsenen Inseln im türkis schimmernden karibischen Meer. Einziges Problem: Das Hinkommen ist nicht ganz leicht.

Die Inseln liegen nämlich in der halbautonomen Region Kuna Yala, die vom Volk der Kuna bewohnt und verwaltet wird. Das heißt, jeder Besucher muss sich vorher registrieren und beim Grenzübertritt eine Gebühr von etwa 20 Euro entrichten. Auch die etwa dreistündige Fahrt nach Cartí, wo man in ein Boot umsteigt, hat es in sich. Kurven und Gefälle auf der von Schlaglöchern und Pfützen geprägten Strecke durch den Regenwald sind mörderisch. Ohne Allrad keine Chance!

Deshalb ist es von Vorteil, sich an einen der Touranbieter zu wenden, die sowohl den Transfer nach Cartí als auch mehrtägige Ausflüge mit Übernachtung auf einer der Inseln unternehmen. Je nach Anbieter  – die empfehlenswertesten sind Panama Travel Unlimited und Barefoot Panama – sollte man für eine Nacht und zwei Tage mit 120 bis 180 Euro pro Person rechnen.

Unser Quartier auf der Isla Aguja umfasste kaum mehr als ein paar hölzernen Hütten mit Dusche, Klo und Waschbecken sowie schlichten Betten. Dazu eine Mehrbett-Unterkunft mit Gemeinschaftsbad und überdachte Pavillons, um ein Zelt aufzustellen oder die Hängematte aufzuspannen. Um 23 Uhr wird der Strom abgestellt, Handy-Empfang und WLAN gibt es nicht. Dafür schläft man zum Geräusch der Wellen ein und wird für ein paar Dollar mit frischem Fisch und fettigem Frühstück versorgt. Perfekt also für alle, die mal eine Zeitlang von der hyperbeschleunigten Zivilisation zurücktreten wollen.

→ Dauer: ca. 3 Stunden
→ Kosten: 120 € – 180 € pro Person und Nacht, inkl. Transfer

TAG 4: RÜCKREISE NACH PANAMA-STADT UND SPAZIERGANG IM CASCO VIEJO

Jäh aus meinem karibischen Paradies herausgerissen und wieder zurück in Panama-Stadt, stand ein Spaziergang durch die Altstadt auf dem Programm, die der glitzernden Skyline auf der anderen Seite der Bucht gegenüber liegt.

Hier schlägt das kulturelle Herz der Stadt. Zahlreiche Cafés, Galerien, Shops und Bars reihen sich auf der vom Pazifik umspülten Landzunge in abgewetzte Fassaden und koloniale Repräsentationsbauten ein. Zu Fuß kann man sich am besten auf diese Atmosphäre einlassen. Zum Brunch sei das stilvolle Restaurantdes American Trade Hotel empfohlen, das im wunderschön hergerichteten Gebäude der amerikanischen Handelsgesellschaft untergebracht ist. Die exzellenten Speisen – Clubsandwich oder Ziegenkäseomelette  – rangieren zwischen 10 und 15 Euro.

→ Dauer: ca. 3 Stunden
→ Kosten: gratis, aber nicht umsonst

TAG 5: FLUG NACH ROATAN UND GUMBALIMBA-PARK

Nach vier berauschenden Tagen verabschiede ich mich in aller Früh aus Panama und trete die Reise nach Honduras an. Zweimal muss ich den Flieger wechseln – in San Salvador und San Pedro Sula – ehe ich meinen Bestimmungsort Roatán erreiche. Trotz seiner geringen Größe wird der Juan Manuel Gálvez Flughafen auf Roatán von erstaunlich vielen, auch internationalen Fluglinien angeflogen. Gerade aus den Vereinigten Staaten landen regelmäßig Maschinen von American Airlines, Delta und United auf der Insel.

→ Dauer: ca. 4 Stunden
→ Kosten: ca. 380 €

Ich übernachte in einem der großen Resorts in West Bay am westlichsten Ausläufer der Insel, wo sich große Ferienanlagen mit Pools und mehreren Restaurants und Bars an den von Palmen gesäumten, endlos wirkenden Sandstrand reihen. Wer es komfortabel mag und auf sorgfältig erschlossene touristische Infrastruktur Wert legt, findet hier für etwa 100 Euro die Nacht bestimmt das richtige. Um vom Flughafen in Coxen Hole dorthin zu kommen, empfiehlt es sich, den Transfer entweder im Vorfeld mit dem Hotel abzusprechen oder eines der vielen wartenden Taxis zu nehmen. Achtung: Den Preis immer vor der Fahrt mit dem Fahrer ausmachen! Außerdem gibt es ein funktionierendes System von Minibussen, die regelmäßig nach West Bay fahren und meist aus Coxen Hole aus operieren. Diese muss man mit der Hand stoppen und meistens in honduranischen Lempiras bezahlen.

→ Kosten: ca. 100 €/Nacht inkl. Frühstück

Der Tag endet mit einem Besuch im Gumbalimba Park, einer etwas merkwürdig anmutenden Mischung aus Freizeitpark, Wildreservat und botanischem Garten. Hier könnt ihr riesige Leguane sehen, sich Ara-Papageien auf die Schulter setzen lassen oder euch von Kapuzineräffchen die Frisur ruinieren lassen. Alle Tiere kommen laut Auskunft der Guides aus Aufzucht- oder Krankenstationen, werden hier aufgepäppelt und leben ansonsten frei. Außerdem gibt es eine Höhle, in der die Piraten-Vergangenheit erklärt wird. Vor allem für Kreuzfahrttouristen und Familien mit Kindern interessant, die wenig Zeit haben. Der Park ist an sieben Tagen in der Woche geöffnet und kostet etwa 20 Euro Eintritt.

→ Dauer: ca. 2 Stunden
→ Kosten: 20 € inkl. Guide 

TAG 6: GLASBOTTOM BOAT TOUR UND SCHNORCHELN AM RIFF

Die größte Attraktion auf Roatán ist das Mesoamerikanische Riff, das nur etwa einen Kilometer vor der Küste verläuft und nach dem Great Barrier Reef in Australien das zweitgrößte Korallenriff der Welt darstellt. Einen ersten Zugang zu diesem natürlichen Spektakel erhalte ich an diesem Tag, ganz ohne nass zu werden. In einem Glasboden-Boot komme ich den bunten Unterwassergärten fast bedrohlich nahe, sehe Fischschwärme am Boot vorbeiziehen und sogar ein oder zwei Schildkröten, während ein kundiger Guide von diesem größten Schatz der Insel erzählt.

→ Dauer: ca. 45 min
→ Kosten: 40 € 

Doch Roatán ist nicht nur ein Magnet für Taucher aus der ganzen Welt, auch Schnorchler kommen im klaren Wasser des Riffs voll auf ihre Kosten. Um den Tauchschulen und Ausflugsbooten zu entgehen, empfehle ich den weniger erschlossenen Ostteil der Insel. Wendet euch unbedingt an Emsley Hyde, einen baumgroßen Insulaner mit noch größerem Herzen und jeder Menge Geheimtipps für gute Schnorchel-Spots. Ihm gehört nicht nur das Glasboden-Boot, in dem ich am Morgen saß, er übernimmt auch den kompletten Transport auf der Insel und brachte uns nach Oak Ridge, wo wir völlig alleine an einem Bootswrack und in den Korallenfeldern rund um einen Felsen schnorchelten. Wenn ihr nachfragt, bringt euch Emsley auch nach Punta Gorda, wo ihr die erste Siedlung der Garifuna-Kultur auf Roatán besuchen und die traditionelle Machuca-Suppe probieren könnt.

→ Dauer: ca. 4 Stunden
→ Kosten: 50 € pro Person inkl. Schnorchelausrüstung, Bootsfahrt zu den Spots und Transport vom und zum Hotel

TAG 7: TRANSFER NACH LA CEIBA UND RAFTING AUF DEM RÍO CANGREJAL

Der letzte volle Tag in Zentralamerika stand an und wir betraten noch einmal Festland, um die Küstenstadt La Ceiba und die beiden Nationalparks zu erkunden, die im Rücken der Stadt liegen. Es gibt zwei Möglichkeiten, um von Roatán wegzukommen, wenn jemand das wirklich wollen sollte: Die eine ist per Mini-Flieger, der laut Plan viermal am Tag nach La Ceiba fliegt. Die andere ist per Fähre, die zweimal täglich vom Hafen in Dixon Cove ablegt. Beide kosten in etwa 30 Euro, man kann es sich also aussuchen.

→ Dauer: 30 min Flug, 70 min Fähre
→ Kosten: ca. 30 € 

Wenn man den Fokus in La Ceiba vor allem auf die Nationalparks Pico Bonito und Nombre de Dios legt, die nur vom Rio Cangrejal voneinander abgegrenzt werden, sei unbedingt geraten, in einer der Eco-Lodges unterzukommen, die entlang des Flusslaufes in den dichten Wald gebaut sind. Die Aussicht auf die Berge mit den Nebelwäldern und den vom rauschenden Fluss durchtosten Canyon ist atemberaubend. Vom Flughafen dauert es nicht viel länger als 40 Minuten im Auto, um dorthin zu gelangen. Die meisten Lodges bieten auch einen Transfer-Service in die Stadt an. Je nach Standart der Zimmer gibt es die Nacht schon für 15 bis 65 Euro. Wer lieber in der Stadt bleibt, findet durchschnittliche Hotels im Zentrum oder an der Uferpromenade um 45 Euro pro Nacht.

→ Kosten: 15 – 65 € 

Viele der Lodges entlang des Rio Cangrejal bieten Rafting an, will man jedoch mit einem echten Profi den Fluss hinunter jagen, hält man sich am entweder an Pepe Herrero (nachfragen, ihn kennt wirklich jeder) oder an Omega Tours. Deren Inhaber ist Deutscher und fuhr mal für das deutsche Nationalteam im Kayaking. Die Preise für den nassen Adrenalinkick variieren je nach Schwierigkeitsgrad und Länge der Flussabfahrt. Drei Stunden auf dem Wasser schlagen mit etwa 60 Euro zu Buche, beinhalten aber sowohl ein kostenloses Mittagessen wie auch eine freie Nacht im Gästehaus von Omega Tours.

→ Dauer: 3 Stunden
→ Kosten: 60 Euro

 

TAG 8: RÜCKREISE NACH DEUTSCHLAND

→ ca. 2000 € Fixkosten

Eine schöne, anstrengende und erlebnisreiche Woche in Zentralamerika geht zu Ende. Vom Flughafen in San Pedro Sula hebe ich bei 30 Grad ab, um nach Zwischenstops in Atlanta (Achtung, ESTA-Anmeldung nicht vergessen!) und Paris fast 18 Stunden später bei 7 Grad im grauverhangenen, regnerischen München zu landen und mit dem Gedanken zu ringen, gleich wieder umzukehren. Denn das war kein Lebewohl zum Abschied, das war ein Bis bald!

 

GOOD TO KNOW
  • Da im Mai die Regenzeit in Zentralamerika beginnt und bis Oktober andauert, ist die beste Zeit, nach Panama und Honduras zu reisen, wenn bei uns der Winter zuschlägt, nämlich von November bis April.
  • Die panamaische Währung ist der Balboa, der 1:1 an den Dollar gekoppelt ist. Grundsätzlich zahlt man in Panama aber fast ausschließlich mit US-Dollar. Auch in Honduras sind Dollar ein gängiges Zahlungsmittel, gerade auf Roatán. Die eigene Währung Lempira ist im Vergleich zum Euro sehr schwach und steht im Verhältnis 1:25.
  • Während es in Panama nur wenige Sicherheitsbedenken gibt, kämpft Honduras noch immer mit gewaltvollen Konflikten. Diese konzentrieren sich jedoch fast ausschließlich auf die Städte und Konfrontationen verfeindeter Banden. In den touristischen Regionen und gerade auf Roatán ist nichts davon zu spüren. Trotzdem sei geraten, die Reisehinweise des Auswärtigen Amts zu beachten.
i-ref IN ZENTRALAMERIKA

Diese Shortlist ist eine Zusammenfassung von Dominiks Reise nach Panama und Honduras. Natürlich hat er auch ausführlicher darüber geschrieben:

PANAMA – Teil 1: Hier entlang!
PANAMA – Teil 2:  Bitte hier klicken!
HONDURAS: Ein Klick gibt dir den Kick!

KOOPERATION

Die Reise nach Panama und Honduras fand in Kooperation mit der Central America Tourism Agency statt.

Eindrucksvolle Bilder, Geschichten und Tipps für eine Reise in die beiden Länder findet ihr auch bei Facebook, Instagram und Twitter!

Wir danken für das wunderbare Programm und die Organisation dieser Reise!