ALL YOU HAVE TO DO IS - TO GO OUT AND LIVE

Vier Stunden Bahn. Elf Stunden Flug. Sechs Stunden Jeep. Fünf Stunden Wartezeit. All In: Knapp zwei Tage. Mehr braucht es nicht – und alles ist anders. War ich eben noch damit beschäftigt den schillernden Monatsabschluss fristgerecht in Berlin abzugeben, weht nun der Sand Namibias übers Tablet. Vor mir ein Infintiypool. Endlos lang. Dahinter die luxuriöse Weite der Wüste Namib. Es ist unglaublich, fast magisch.

Freunde, ich schreibe euch diese Zeilen mit einem Lächeln im Gesicht. Schockverliebt bin ich. Fasziniert und gerührt. Namibia und seine Einwohner, sie gehen mir unter die Haut. Bringen mein Herz zum schlagen. Gerade mal 48 Stunden bin ich hier, erlebe und sehe so vieles, was es nirgendwo sonst auf der Welt gibt. Das meine ich, wie ich es sage. Ich reise seit Jahren unentwegt. Teilweise wie ein Besessener. Doch erkenne ich nach wie vor keine kulturellen Codes. Formeln, die mal eben aufzeigen, auf was man sich eingelassen hat. Die überall gleich sind. Doch es ist wie es ist: Jedes Land ist exklusiv und einzigartig. Sowohl in der Art und Beschaffenheit, wie auch die Menschen selbst. Tausende Schätze, weltweit. Was bin ich froh, dass ich dieses Rätsel niemals lösen werde.

Zwölf Tage liegen noch vor mir. Jede Sekunde werde ich aufsaugen wie ein Schwamm. Zuhören, mitschreiben, fotografieren und durchhalten stehen auf dem Programm. Recherchereisen sind gewiss keine Funtrips. Es gilt in kürzester Zeit, ein Land in seiner absoluten Vielfalt, idealerweise im perfekten Match aus meiner Sicht und den Interessen meiner Leser, zu erkunden. Jeder Tag startet in rauen Morgenstunden, teilweise um 04:00 oder 05:00 Uhr in der Früh, hunderte Kilometer täglich, dazu heftige klimatische Bedingungen, bevor man am Abend vor Erschöpfung ins Bett fällt. Latente Müdigkeit, Jetlag gehören genauso zum Alltag wie die Masse an Glückshormonen, die mein Körper nahezu im Sekundentakt ausstößt.

Das ist mein Job. Meine Arbeit. Mein Wunsch zu Leben. Namibia, ich gehöre ganz dir. Zwei Tage liegen bereits hinter uns, hier mein erstes Update.

EINSTEIGEN. DURCHATMEN. ANKOMMEN. GLÜCKLICH SEIN.

Von Berlin über Frankfurt direkt nach Windhoek. Hello Namibia. Trotz bester Bedingungen keine Minute geschlafen – weder im Flugzeug, noch in der Bahn. Pause? No way. Es geht weiter: Nach Ankunft am Hosea Kutako International Airport um 07:00 Uhr morgens direkt mit dem Shuttle zum Mietwagenservice. Pause? No way.

Erst mal ’ne kleine Schulung: „Das ist euer Jeep. • Vierrad-Antrieb. • Denkt an den Luftdruck. 200 Kilopascal auf geteerten Straßen, 180 Kilopascal auf unwegsamen Gelände. Ihr seid aber zu 80 % nur auf Schotterwegen unterwegs. • Bremst nicht für Kleintiere, der Schaden im Ausweichmanöver ist meist höher. • Solltet ihr im Sand stecken bleiben, hier die Schaufel und schaltet in L4 (ein zusätzlicher Gang der einzelne Räder individuell antreibt.) • Vergesst das Tanken nicht! Es gibt kaum Internet und kein Netz da draußen. Das ist der Busch. Solltet ihr dennoch verloren gehen, orten wir euch über GPS. • Hier seht ihr die zwei Ersatzreifen. Wisst ihr wie das geht? • Und besser nicht nachts fahren, es gibt keine Beleuchtung in der Wildnis, man sieht die Hand vor Augen kaum und 90% der Tiere sind in der Dunkelheit aktiv. • Viel Spaß!“ Pause? No way.

Herrlich. Bahnhof. Bahnhof. Bahnhof. Überall. Vor allem in meinem Kopf. „Egal, können wir alles!“ – proll ich rum. Einzig panisch macht mich die manuelle Linksschaltung – „ … den Rest bekommen wir hin. Stimmt’s Christine?“ Pause? No way. Jetzt Konzentration bitte! Die Müdigkeit ist der Feind. Vor uns liegen noch weitere fünf Stunden und vor Einbruch der Dunkelheit müssen wir die Sossusvlei Lodge, im Namib Naukluft Park, dem finalen Ziel, erreichen.

Ich mach’s daher kurz: Wir haben es geschafft. Zwar mit drei Stunden Verspätung, im Dunkeln, eher im Schritttempo, dafür sicher und vollgepackt mit magischen Momenten. Bevor sich die Sonne endgültig verabschiedete, hielten wir kurz an, atmeten tief durch und nehmen uns fest in die Arme. Ein Moment aus purem Gold. Am Wegrand erkenne ich ein Schild: „You call it Africa, we call it Home!“ Ich bin erschöpft bis in die Knie, doch glücklicher denn je. Pause? Yes Baby!

Wir sind am Ziel: „Welcome to Sossusvlei Lodge, welcome to Namibia!“

SOSSUSVLEI LODGE & DESERT QUIVER CAMP

Die Sossusvlei Lodge ist ein wahres Refugium. Im Schatten von Kameldornbäumen gelegen, fügt sich  die Lodge perfekt in die Wüstenumgebung und zeigt, wie erfindungsreich und komfortabel umweltfreundliches Design sein kann. Perfekt gelegen, direkt an das Sesriem-Tor des Namib Naukluft Parks verbrachten wir hier die erste Nacht.

Nicht unweit entfernt, die Unterkunft für Tag zwei: Das Desert Quiver Camp. 2006 gegründet, befindet sich die Herberge in einem 40.000 Hektar großen Privatpark nur fünf Kilometer von der Sossusvlei Lodge entfernt. Wer hier eincheckt, will nie wieder abreisen! Weite soweit das Auge reicht, in unfassbarer 360-Grad Kulisse – von der Wüstenlandschaft über die Berge direkt in die Hütte.

Die absolute Wüsten Experience und gleichermaßen zwei Nächte, die ich so schnell nicht vergessen werde. Schade ist eigentlich nur, dass wir viel zu wenig Zeit hatten, beide Resorts in all den verliebten Details zu genießen. Weitere Infos, hier entlang.

BIG IN NAMIBIA

„Big Daddy“, „Big Mama“ und die kleineren Geschwister: Es war zweifelsfrei das absolute Highlight zum Auftakt meiner Tour durch Namibia. Um 04:15 Uhr klingelt der Wecker. Christine und ich treffen uns noch zu Frühstück. Dann ab ins Auto – um 05:30 Uhr öffnen die Tore zum Namib Naukluft Park. Wir wollen die ersten sein, wollen sehen wie die Sonne hinter der größten Düne der Welt aufgeht.

Namibia gliedert sich in insgesamt vier Großlandschaften. Die Salzpfanne des Sossusvleis („Sossus“ -> „blinder Fluss“, „Vlei“ -> Salz-Lehm-Pfanne) liegt in der Mitte des Namib-Naukluft-Parks in der gut 32.000 Quadratkilometer großen Namib Wüste. Das Vlei ist Teil der mehr als 300 Kilometer langen und 140 Kilometer breiten endlosen Dünenlandschaft. Aus dieser scheinbaren Leere und Endlosigkeit leitet sich die Bedeutung des Nama-Wortes für die Namib ab. Auf Deutsch „leerer Platz“ oder „Ort, wo nichts ist“.

Doch nie war „nichts“ so schön wie heute. Am wohl stillsten Ort der Welt, offenbaren sich nach einstündiger Fahrt durch traumhafte Kulisse, die höchsten Dünen der Welt. Die bekannteste wurde von den Einheimischen „Big Daddy“ oder „Crazy Dune“ getauft – in unmittelbarer Nähe, etwas kleiner „Big Mama“. Mit rund 350 Metern Höhe ist „Big Daddy“ eine der höchsten Dünen der Welt.

„Ein Aufstieg kann gerade bei extremer Hitze zu einer ziemlichen Anstrengung werden.“ – steht im Reisführer. Wie es mir erging, hab ich für euch im Video dokumentiert. Doch so viel sei gesagt, wirklich falsch lagen sie damit nicht.

Talking soon. Euer Norman

Big in Namibia< Posted by i-ref on Dienstag, 16. Februar 2016

KOOPERATION

Die Reise durch Namibia findet in Kooperation mit dem Namibia Tourism BoardCondor Airlines und der Mitetwagengesellschaft Asco Car Hire, statt. Im zweitägigen Wechsel nächtigen wir in der Sossusvlei Lodge, dem Desert Camp, Hotel zum Kaiser, Etosha Village, sowie im Camp Kipwe und Okonjima.

Eindrucksvolle Bilder, Geschichten und Tipps für eine Reise in den Wüstenstaat Namibia findet ihr auch auf Facebook, Instagram und YouTube. Wir danken für das wunderbare Programm, die hervorragende Logis und die Organisation der Reise!

Gute Reise!