Lyon, die drittgrößte Stadt Frankreichs, am Zusammenfluss der Rhone und Saône, hat generell sehr viel zu bieten: Seit Zeiten der Römer, als Lyon noch Lugdunum hieß, sind die beiden Amphitheater hoch oben auf dem Berg Fourvière bis heute gut erhalten und werden für zahlreiche Aufführungen genutzt; Vieux Lyon ist das im Mittelalter und der Renaissance entstandene Viertel zwischen dem Fuß des Berges Fourvière und der Saône, welches seit 1998 unter dem Schutz des UNESCO Kulturerbes steht.
Zu gerne hätten wir all das in Ruhe angesehen – doch Mutter Erde hatte unlängst andere Pläne. Dauerregen und ein Blitzorchester der Superlative galt es 48 Stunden auszuhalten bis der Himmel aufbrach und uns ein wenig Sonne schickte. Nun denn, tönt erst mal nicht so witzig und halten wir doch mal fest: Das ist es auch nicht! Gerade auf Kurzreisen ist Wettertiming eine wichtige Sache, fällt die Planung jedoch ins Wasser kann das schon ärgerlich sein.
Doch sparen wir uns das Rumgejammer, wir sind im traumhaften Lyon, mit oder ohne Regen, haben wir exakt 3 Tage Zeit. Zentrale Frage: Wie lautet Plan B? Was sind die trockenen Ziele?
Station I – das Musée des Beaux-Arts: 1801 eröffnete das Kunstmuseum in einer alten Abtei der Benediktiner, die im Zuge der Französischen Revolution aufgelöst wurden. In 70 Galerien wird die Sammlung des Museums präsentiert. Diese umfasst Antiquitäten, Kunstwerke und Münzen aus verschiedensten Epochen vom Alten Ägypten bis hin zur Moderne.
Station II – ein Besuch im MACM: Das 1996 von Renzo Piano erbaute Musée d’ Art Contemporain de Lyon bietet eine Reihe sehr unterschiedlicher, jeweils temporärer Ausstellungen moderner Kunst. Besonderheit: Die Innenarchitektur des Museums wandelt sich bei jedem Projekt und definiert die Gänge des Gebäudes mit jeder Ausstellung neu.
Station III – das wohl bekannteste Wahrzeichen der Stadt, die Oper von Lyon: Gleich neben dem Hôtel de Ville besuchten wir das Kammerorchester, hörten Mahler und Strauss und bestaunten die zweifelsfrei beeindruckende Architektur des Gebäudes – nicht umsonst zählt die Opéra de Lyon zu den wichtigen Opernhäusern Frankreichs. In den 90ern wurde sie komplett renoviert, nur die alten Außenmauern und der Salon blieben stehen. Superstar unter den Architekten Jean Nouvel verband Moderne und Tradition des Hauses, besonders gut erkennbar in der Farbwahl: Schwarz setzte er beispielsweise nur betont ein, um den historischen Strukturen mehr Platz zu bieten.
Und zu guter letzt – Station IV – die unzähligen Schlemmertempel der Stadt: Lyon wird in Frankreich „la ville de gueule“ genannt, zu deutsch „die Gaumenstadt“ was natürlich auf die kulinarischen Gaumenfreuden hinweist. Die Lyoner Küche ist eine einfache aber feine Küche und beruht auf regionalen Produkten. Große Küchenchefs wie Paul Bocuse, Pierre Orsi oder Alain Chapel haben zum guten Ruf der Lyoner Gastronomie beigetragen.
Berühmte Gerichte, die in den typischen „Bouchons“, kleinen Restaurants mit traditioneller Küche, serviert werden, sind: Saladier Lyonnais, ein Salat aus Schafsfüßen, Heringsfilets, Geflügelleber und hartgekochten Eiern, das Gratin Dauphinois, die Pommes Dauphines, die Lyoner Quiche oder gebratene Froschschenkel. Klare Empfehlung seitens I-REF: Das Restaurant „L’Est“ im ehemaligen Bahnhof der Stadt. Allein beim gedanklichen Durchstreifen der Speisekarte veranstaltet mein Magen einen Freudentanz.
3 TAGE NEIGEN SICH DEM ENDE!
Was bleibt sind Erinnerungen an eine wunderbare Stadt, ein wahrhaft französisches Wochenende vollgepackt mit sinnlichen Momenten, traumhafter Musik, kulinarischer Ergüsse und der unerwarteten Erkenntnis, dass schlechtes Wetter nicht immer der Anfang allen Übels, sondern manchmal auch der Auftakt für einen traumhaften Ausflug ist.
Kooperation
MEHR
20 Place des Terreaux
69001 Lyon
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Musée d’ Art Contemporain de Lyon
81 Quai Charles de Gaulle
69006 Lyon
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1 Place de la Comédie
69001 Lyon
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14 Place Jules Ferry
69006 Lyon
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