Lieber Leser, jetzt geht’s um jede Minute! Zwei Stunden bleiben mir. Die Internet-Leitung scheint stabil. Der Upload läuft. „Jetzt konzentriere dich Röhlig und vergiss nix!“ denke ich. Vier Tage liegen hinter uns. Ohne Internet. Kein Kontakt zur Außenwelt, nur Christine, ich, die Wildnis und gefühlte dreihundert unbeschreibliche Momente die es jetzt zu bündeln gilt.

Von Swakopmund an der Küste, direkt in den Busch: Welcome to Damaraland – meine Highlights der letzten Tage.

EIN TAG IN SWAKOPSMUND

Wir lassen Sossusvlei hinter uns. Das nächste Ziel ist fünf Autostunden entfernt. Wir wollen nach Swakopmund, einer der wenigen Küstenstädte von Namibia. Vor uns liegen gerade mal 300 Kilometer. Wir kalkulieren dennoch 5-6 Stunden Fahrzeit. Grund sind die abenteuerlichen Straßenverhältnisse. Das Verkehrsnetz definiert sich über 4 Straßen-Typen: 1. Major Road (durchweg geteert), 2. Main Tarred Road (zu 50 % geteert), 3. Main Gravel Road (reine Schotterpisten), 4. District Road (durchweg unwegsames Gelände, nur mit entsprechenden Fahrzeug passierbar). Vor uns liegen 300 Kilometer Gravelstreet, wir brettern also Mal wieder quer Feld ein. „Christine, schnall dich an. Auf an die Küste.“

African life, right in front of us: Unfassbare Weite und eine sich stetig verändernde Landschaft prägen die Fahrt. Von saftig grün, voller Leben, bis staubtrocken im Nichts der Namib ist alles dabei. Zig mal steigen wir aus, fotografieren und dokumentieren, doch in den finalen Zügen der Tour, reiben wir uns ein weiteres Mal die Augen um sicher zu gehen, ob dieser Wahnsinn nicht doch eine Fata Morgana ist. Doch es ist wahr. Vor uns offenbart sich der absolute Namibia Klassiker. Sah ich ihn bislang nur vor meinem geistigen Auge, liegt er nun direkt vor mir. Unter der brennenden Hitze Afrikas knallen hier die Wüsten-Massen direkt in den Atlantik. Ein Schauspiel der Natur, das an Ästhetik nicht zu toppen ist. Bis Swako sind es jetzt nur noch fünf Kilometer. Wir sind am Ziel.

IF YOU HAVN’T BEEN HERE; YOU HAVN’T BEEN TO AFRIKA

Mein Tag in Swako ist vor allem von einem Wort geprägt, Kontrast. Verbrachte ich den Vormittag in komfortablen Verhältnissen, mit Häppchen, Champagner, Robben und Pelikanen im Katamaran auf hoher See, entschied ich am Nachmittag den Ort aufzusuchen, der von Touristen eher gemieden wird, Mondesa, eines von vier großen Townships von Namibia.

Das Viertel grenzt an den Stadtteil Tamariski, ansonsten ist Mondesa von der Wüste Namib umgeben. Ursprünglich war es ein Township für die schwarzen Einwohner von Swakopmund. Heute ist Mondesa der ärmste Stadtteil, der von kleinen Einzelhäusern und einer Bevölkerung mit hoher Arbeitslosigkeit gekennzeichnet ist. Siebzig Prozent der Einwohner leben hier – um so wichtiger, ein paar von ihnen persönlich aufzusuchen.

Township Tourismus wird häufig diskutiert. Ansichten gehen hier weit auseinander. Für mich kein brauchbarer Diskurs, da „Wegsehen“ nicht in Frage kommt. Zumindest nicht für mich. Seit ich Afrika bereise, besuche ich die Townships. Sie sind nicht nur Teil der Kultur, sie sind die „blutige Schulter“ von Schwarz Afrika und ein prägender der Teil der Geschichte. Wer diesen Ort auslässt, hat den Kontinent nicht besucht. Die Grüße gehen daher an Russ, mein Rastamen und Künstler des Vertrauens, der mir nicht nur Haus und Hof öffnete, sondern auch seinen Alltag und seine Träume mit uns teilte.

WELCOME TO DAMARALAND – OFFLINE IM BUSCH

„Gibt es hier Internet?“ An sich schämte ich mich für die Frage noch bevor ich sie beendete. Nach Stunden im Auto, inmitten der Wildnis am Fuße des Aba Huab Valley, erreichen wir nach langer Fahrt die dritte Unterkunft unserer Rundreise im Südwesten Afrikas, Camp Kipwe im Damaraland.

Bekannt für seine vielen Tafelberge in einmaliger Umgebung, ist die Region vor allem für eins berühmt, die Felsmalereien von Twyfelfontein – eine der größten Open Air Kunstaustellungen der Welt. Sie stehen als Unesco Welterbe unter besonderem Schutz und vereinen mit einer Ansammlung von mehr als 2500 Steingravuren eine der größten ihrer Art in Afrika. Zu Teilen sind sie so gut erhalten, dass sämtliche Tiere und Sonderzeichen unserer Vorfahren noch erkennbar sind. Über das Alter wird jedoch bis heute gestritten: Die Diskussionen starten bei mehreren hundert bis hin zu über tausend Jahren.

Die Tierwelt wurde damals nicht grundlos gezeichnet – bis heute gilt Damaraland als Heimat für eine Vielzahl an Vierbeinern: Springböcke, Oryxantilopen, verschiedenste Affenarten schauen als stetige Gäste nahezu täglich vorbei. Doch als wir die Elefantenherde, mit ihren gerade vier Tage alten Babys entdecken, drohen Christine und ich vor Glück mal eben zu platzen.

Freunde, ich war in den vergangen Tagen den Tränen ein paar Mal sehr nah. Denn ich habe nicht nur das Herz der Welt ein paar Mal schlagen hören – sondern zur Ausnahme auch mal mein eigenes.

Liebe Grüße aus Namibia.
Euer Norman

Big in Namibia IINicht zu glauben Freunde, meine Reise durch Namibia nimmt schon bald ein Ende. Doch bevor wir die Fahrt Richtung Windhoek antreten, habe ich ein weiteres Mal die Kamera laufen lassen. Gemeinsam in den Sonnenuntergang von Afrika. Ein Moment aus purem Gold, da kann auch mal die Stimme zittern <3 Viel Spaß und letzte Grüße aus Damaraland. Das nächste Update kommt aus Deutschland. Cheers. Euer Norman #irefDiscover I #LuxusDerWeite I Namibia. Luxus der WeiteI Etosha National Park, Namibia I Camp Kipwe I Swakopmund I Namibia

Posted by i-ref on Donnerstag, 25. Februar 2016

KOOPERATION

Die Reise durch Namibia findet in Kooperation mit dem Namibia Tourism BoardCondor Airlines und der Mitetwagengesellschaft Asco Car Hire, statt. Im zweitägigen Wechsel nächtigen wir in der Sossusvlei Lodge, dem Desert Camp, Hotel zum Kaiser, Etosha Village, sowie im Camp Kipwe und Okonjima.

Eindrucksvolle Bilder, Geschichten und Tipps für eine Reise in den Wüstenstaat Namibia findet ihr auch auf Facebook, Instagram und YouTube. Wir danken für das wunderbare Programm, die hervorragende Logis und die Organisation der Reise!

Gute Reise!