Bali und ich hatten einen denkbar schlechten Start: bei einem kurzen Zwischenstopp in Bangkok hatte ich vorübergehend den Kampf gegen die allgegenwärtigen Klimaanlagen verloren und verbrachte zwei Tage im Bett (grosser Dank an HBO für den Julia Roberts-Marathon). Eine angemessene Dosis Grippostad und ein Umzug von Denpasar nach Ubud später ergriffen Bali und ich unsere zweite Chance.
Die bequemste Methode die Insel zu erkunden? Man miete sich für ca. 4-5€/Tag einen Roller und düst einfach drauf los. Gut, Julia hatte das mit dem alten Damenrad und dem Strohhut natürlich etwas romantischer (und umweltfreundlicher), aber wer darauf besteht kann ja während er/sie durch die Reisfelder fährt Florence and the Machine hören und hat sich das Eat, Pray, Love-Feeling schnellstens zurückgeholt.
Etwas schwierig – zumindest für mich – war es, neben dem Linksverkehr, die Intention des Hupens zu begreifen. Heißt es „Aus dem Weg“, „Achtung, blinke links/rechts“, „Achtung, nicht überholen, denn ich überhole gerade“ oder „So hört sich meine neue Hupe an, gut oder?!“. Nach einiger Zeit hab ich die verschiedensten Leute aus den unterschiedlichsten Gründen angehupt…..und Mädels, die Hello Kitty-Glitzerjacken getragen haben (gefährdet den Straßenverkehr!).
Der Monkey Forest (Ubud) lehrt einen, dass auch bei noch so niedlich dreinblickenden, kleinen Affen gebührend Respekt angebracht ist, sonst ergeht es einem wie der amerikanischen Touristin, die begeistert mit der Banane vor dem Babyaffen rumwedelte und dann – wortwörtlich – dessen Mama am Hals hatte.
Trotz meiner kleinen gesundheitlichen Startschwierigkeiten bot mir Bali traumhafte Landschaften, grandiose Reisterrassen, tolle Strände sowie farbenfrohe Feste und Tempel. Dazu gab’s an jeder Ecke wunderbar freundliche – aber auch geschäftstüchtige, des Englischen nur selten mächtige – Menschen.