Schon während unserer Tage in den Bergen von San José wurde der Ruf des Pazifiks lauter und lauter, sodass wir gar nicht umhin kamen, ihm endlich zu folgen. Puerto Escondido, der ersten Station unseres ersten Aufenthalts am Pazifik kam die undankbare Aufgabe zu, alle vorher auf sie projizierten Erwartungen zu erfüllen. Von dort aus ging es im gemächlichen Faulenzertempo gen Süden.
Puerto Escondido: Mex Pipe und Strandparties
Die letzten 10km auf der Carretera Costera vor Puerto Escondido lassen bereits erahnen, weshalb die sich um mehrere Buchten herum erstreckende Stadt unter Travellern so beliebt ist: Taxis und Combis, die dutzende Surfbretter auf ihre Dächer geschnallt haben und blondgelockte, tiefbraungebrannte, Tanktop-tragende Jungs und Mädchen verbringen hier die Tage auf dem Brett. Der Grund hierfür ist die Playa Zicatela, wo die Mex Pipe, eine Rohrwelle von bis zu 12 Metern Höhe bricht und alles unter sich begräbt, was nicht entweder Surf- oder Bodyboard angeschnallt hat.
Allen, die nicht mit der Gabe gesegnet sind, sich auf einem Board halten zu koennen, bleiben 4 weitere Strände, an denen man im brüwarmen, glassklaren Wasser des Pazifiks herumdümpeln und sich von der Brandung an Land spülen lassen kann. Die Anwesenheit der Surfszene wirkt sich natürlich auch befruchtend auf das Nachtleben entlang des Zicatela-Strandes aus, wo man, unabhängig vom Wochentag feiert, bis die Sonne über dem Meer aufgeht.
Chacahua: Zwischen Mangroven-Lagune und endlosem Sandstrand
Etwa eine Stunde nördlich von Puerto Escondio, nur mit einem Boot zu erreichen, liegt Chacahua. Das kleine, von sandigen Strassen durchzogene, hauptsächlich aus Holzhütten bestehende Dorf hat sich wahrlich eine kaum zu schlagende Lage zwischen einer weitläufigen, artenreichen Mangrovenlagune und einem 42 km langen Sandstrand ausgesucht. Unternimmt man eine Ruderfahrt auf der nächtlichen Lagune stößt man auf eine atemberaubende Besonderheit dieses Ortes: aufgewirbelt von den Ruderschlägen verwandelt sich das phosphorisierende Plankton in glitzernde Funken, die im Mondlicht leuchten.
Mazunte und Zipolite: Im Bann der Hängematte und des Easy Life
Das schöne an diesen beiden Dörfchen südlich von Puerto Escondido ist, neben der tollen Lage direkt am Meer, dass die Leute mit einem festen Plan hierher kommen- nämlich schlicht nichts zu tun. Die größte Anstrengung des Tages besteht hier darin, sich aus der Hängematte zu erheben und zum Essen ins nächstgelegene Restaurant zu begeben. Der sonstige Tag gestaltet sich vornehmlich mit in der Hängematte zu baumeln und zu lesen. Schwimmen kann man aufgrund der starken Strömung leider nicht, höchstens bis zur Hüfte im Wasser dümpeln. Macht aber nichts, die Tage gehen auch so viel zu schnell vorbei. Eine Erwähnung gebührt auch den absolut grossartigen Fishtacos mit variatonsreichen Füllungen, die hier überall zu haben sind.
Bestens erholt und im Abenteuergeist bestärkt, machen wir uns nach etwa 3 Wochen Meer auf nach Chiapas, Mexikos wildesten Bundesstaat. Mehr von Mayaruinen, Indiodörfern und Urwald erfahrt man im nächesten Bericht!