Letzte Woche packten wir unsere Schwimmbrille ein und verbrachten für 2NIGHTS ein verlängertes Wochenende auf der griechischen Insel Mykonos.
Die Kykladeninseln – von oben sehen sie aus wie ein Haufen kleiner Hüpfkästchen im Ägäischen Meer zwischen Griechenland und der Türkei. Rund 150 kleine Paradiese zählt die Inselgruppe, zu der u.a. auch Mykonos gehört. Von Berlin fliegt man knappe 3 Stunden bevor man auf dem hügeligen 86 km² Eiland landet. Karge, trockene Landschaft und wenig Vegetation machen aus Mykonos vor allem ein attraktives Ziel für passionierte Strandurlauber. Etliche Buchten und wenigbesiedelte Küstenabschnitte, inklusive kristallklarem Wasser und seichtem Wellengang sind die Magneten für Touristen aus der ganzen Welt.
Die Stadt Mykonos ist das kulturelle Aushängeschild der Insel. Kleine Gassen mit den für die Kykladen typischen weißen Häuschen und blauen Fenstern zeichnen das Stadtbild des kleinen Ortes am Hafen. Doch wo Postkarten-Motive rufen, da kommen auch die Touristen in Scharen. Also drängt man sich in der Hochsaison gerne mal im Schneckentempo mit Reisegruppen aus den USA oder Backpackern aus Australien durch die von Souvenierläden gespickten Gassen. Wer einen ruhigen Moment genießen möchte, sollte sich eine Flasche Wasser besorgen und den Aufstieg wagen. Etwa 5-10 Minuten dauert es um aus dem Gewühle den obersten Punkt der Stadt zu erklimmen. Von dort aus lässt es sich bequem und unkompliziert auf ein flaches Dach eines der kleinen Wohnhäuser klettern und entspannt den kompletten Küstenabschnitt überblicken.
Da unser Ziel der Reise vor allem Entspannung war, zog es uns aber raus aus der Hitze und rein ins angenehm temperierte Meer. Wer sich auf Mykonos frei von Strand zu Strand bewegen möchte und nicht auf die wenigen Taxen und Busse zurückgreifen will, sollte sich einen Roller mieten. An so ziemlich jeder Straßenecke gibt es einen 2- oder 4-Rad Verleih und ab 10-15 € pro Tag kann man ohne Kaution hinterlegen zu müssen aufsteigen und losfahren. Vorsicht sei allerdings im Straßenverkehr geboten. Wer noch nie Roller gefahren ist, der sollte ein dickes Nervenkostüm mitbringen und langsam fahren. Denn die Insel ist auch ein beliebtes Mekka für junge feierwütige Jugendliche aus der ganzen Welt. Wenig Polizei und keine Helmpflicht (zumindest scheint es hier jedem egal zu sein) sorgten dafür, dass uns auf den engen Hügelpisten zu jeder Tages und Nachtzeit angetrunkene Kids entgegen fuhren, die einige Schwierigkeiten beim Manövrieren ihrer geliehenen Quads hatten. Nach 2 Tagen hat man sich aber schnell an die Gefahr gewöhnt und fährt dementsprechend vorsichtig.
Von unserem Hotel zwischen Paraga Beach und Paradise Beach kamen wir in 20 Minuten in jede Ecke der Insel. Wer sich in den windigen Norden traut kann zwar weniger entspannt Baden gehen (denn mit windig meinen wir SEHR windig), bekommt dafür aber traumhaftes Wasser, kleine traditionelle Tavernen (z.B. Kikis Tavern am Ayios Sostis Beach) und eine ordentliche Portion Idyll. Unser Favorit war allerdings Kapari Beach, auf dem südwestlichen Inselvorsprung in der Nähe der Dörfchens Ornos. Tipp für den Nachmittag: ein Café Fredo auf der Strandterrasse vom Hippie Fish.
Wer von euch lieber etwas erleben möchte, wild and crazy werden will und schwimmen, sonnen und relaxen mit lauter Musik und betrunkenen jungen Menschen an gefüllten Party-Stränden verbringen will, der ist auf Mykonos auch bestens aufgehoben. Was uns vorher nicht wirklich bewusst war: Mykonos gilt im Mittelmeer-Raum als das kleine Ibiza. Denn die Insel ist bekannt für seine langen Nächten und die hohen Toleranz-Policy. Der Fahrer unseres Hotels fasste das ungefähr so zusammen: „Everything you heared about Mykonos… is true!“. Was er damit meinte: Exzess. Und zwar 23 Stunden Dauerbeschallung an jedem Tag der Woche an den einschlägigen Stränden, für jeden der Lust hat. Bekannte DJ-Bookings à la Benny Benassi und Bob Sinclair, für jeden der Lust hat. Und Großraum-Beach-Clubs, für jeden der Lust hat. Lust alleine reicht hier aber leider nicht. Wie sich die vielen Low-Budget-Touristen (meist zwischen 18-24 Jahre) aus den Hostels ein Bier für 10 Euro leisten können, haben wir nicht sofort herausgefunden, wissen aber, dass sie sicherlich das ganze Jahr gespart haben um auf Mykonos mal so richtig die Sau raus zu lassen.
Wir kamen aber sicherlich auch auf unsere Kosten. Auch wenn die Feierei nicht ganz unseren hohen Berlin-Ansprüchen gerecht wurde, kann die kleine Kykladen-Insel immer noch in vielen anderen Gebieten ordentlich punkten. Offene griechische Herzen, das perfekte Klima und zahlreiche ruhige Traumstrände lassen ein langes Wochenende auf Mykonos wie im Fluge vergehen.
Bleibt dran für unseren persönlichen Mykonos-Hotel-Tipp Ende dieser Woche.
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