Ich zögerte nicht lange, als Norman mich vor wenigen Wochen fragte, ob ich Lust hätte, für i-ref nach Ägypten zu reisen, doch nachdem ich freudestrahlend „Ja“ rief, fragte ich mich um ehrlich zu sein im zweiten Augenblick schon, was ich da gerade zugesagt hatte: Ägypten? Süd-Sinai? Okay, also mehr als Pyramiden, Kleopatra, Nil, Scheichs, Kamele, Rotes Meer, Wüste und vielleicht noch Asterix & Obelix fiel mir da nicht ein. Und auf meiner Liste an Ländern, die ich in den nächsten 365 Tagen noch bereisen möchte, stand Ägypten auch nicht an erster Stelle.

Doch das wird, wie ich es am eigenen Leib auf meiner Reise nach Sharm el Sheikh erleben durfte, dem Land bei Weitem nicht gerecht! Nochmal vorneweg, ich hatte es ja bereits in einem vorangegangenen Artikel erwähnt, aber Ägypten fühlte sich vor meiner Reise weiter weg an als nur 4,5 Stunden Flug von Düsseldorf. Mit dem ICE brauche ich von Köln aus genauso lange nach Berlin – verrückt.

Als ich meinen Freunden also stolz erzählte, zum ersten Mal nach Afrika zu reisen, kam der ein oder andere Einwand und ich musste lernen, dass Ägypten zwar zu Afrika gehört und der Süd-Sinai, wo ich 7 Tage verbringen durfte, zwar auch auf der afrikanischen Erdplatte liegt, geografisch gesehen jedoch zu Asien zählt. Nunja, dann habe ich eben noch keinen afrikanischen Boden betreten, aber darüber fliegen durfte ich schon mal. Dabei sah ich auf dem Hinflug aus meinem Fenster die Pyramiden von Gizeh. Ein wahrer Gänsehautmoment, kann ich euch sagen! Ich kannte sie vorher nur aus Geschichtsbüchern und ich wusste noch, dass es bis heute ein Mysterium geblieben ist, wie die Ägypter es damals schafften, die Pyramiden so genau nach dem Polarstern auszurichten (sie weichen nicht mal um 1° ab) und es auch praktisch umsetzten, die tonnenschweren Steine zu bewegen.

Die Wahnsinnsgeschichte dieses Landes begegnet mir auch später immer wieder auf meiner Reise: von einem Einheimischen bekomme ich eines Tages stolz erzählt, dass eine Art Wüstenhighway die Städte Assuan und Marsa Alam miteinander verbindet und dass man hier am Straßenrand teilweise auf Strecken von wenigen Hundertmetern Hieroglyphen neben römische Schriftzeichen neben Felsmalereien aus der Bronzezeit findet. Spätestens hier entspringt mein Wunsch, ganz bald das Festland Ägyptens zu erkunden! Südlich von Assuan, erzählt mir ein Auswanderer aus Italien, halten die Einheimischen Krokodile in Badewannen – um sie Touristen als Sehenswürdigkeiten zu präsentieren. Okay, das muss ich nun nicht sehen, wenn ich dort mal hinreise, entscheide ich nicht weniger verwundert … Aber es beeindruckt mich, wie stolz die Menschen hier auf die unglaublich lange Geschichte ihrer Heimat sind.

Neben den Pyramiden, Kleopatra und allgemein der historischen Bedeutung dieses Landes fielen mir noch Kamele und Scheichs ein. Dass hier aber so gut wie nur Dromedare herumlaufen, die einfach Kamele genannt werden, habe ich euch bereits erzählt. Was mir vorher auch nicht im Ansatz bewusst war, ist, dass nomadische Wüstenbewohner, die Beduinen, in Ägypten wirklich so präsent sind, wie ich es dann erlebte. Klar, beim geplanten Ausflug in die Wüste an Tag 4 fuhren wir mit den Quads auch zu einem Beduinenzelt, aber bei meinem Ausritt am Strand sah ich Hütten stehen, die tatsächlich von den Nomaden, den Beduinen, von Zeit zu Zeit genutzt werden. Nicht touristisch inszeniert, sondern echt und wahrhaftig. Es sind Hütten aus Wellblech und Plastikmüll und ich konnte mir mit meinen Westlichen Augen kaum vorstellen, dass hier jemand leben kann.

Und dies sowie meine vorangegangenen Artikel und Fotos sind nur ein Auszug aus den Eindrücken, Erlebnissen und Erfahrungen, die ich aus meiner Woche in Sharm el Sheikh mitnehme. Die Geschichte begann damit, dass ich ein fremdes Land bereisen durfte und nun, zum Abschluss, kann ich sagen, dass ich durch die wenigen Tagen, die ich in Ägypten verbringen durfte, natürlich nicht das Gefühl haben kann, Ägypten zu kennen, aber es ist eine unbändige Lust auf das Land in mir entfacht! Ich komme also wieder – keine Frage!

KOOPERATION

Die Reise nach Sharm el Sheikh in Ägypten findet in Kooperation mit der Savoy Group statt. Sämtliche redaktionell entstandenen Beiträge bleiben von der Zusammenarbeit unberührt.

Wir danken für das wunderbare Programm und die Organisation dieser Reise!