Manche sind es selten, manche öfter! Dankbar zu sein ist dabei aber ein sehr gutes Gefühl. Deswegen möchte ich einige Gründe angeben, warum es sich lohnt, eine Geisteshaltung zu entwickeln, die mehr Dankbarkeit bereithält.
Am Anfang steht eine Beobachtung, die sich um das Verhältnis von Glücksgefühlen und Dankbarkeit dreht. Erstens geht Dankbarkeit häufig mit Glücksempfinden einher. Zum Beispiel wenn wir etwas erreichen, das wir uns schon lange gewünscht haben und daher ein starkes Glücksgefühl verspüren. Dann ist es häufig der Fall, dass wir an andere Menschen denken, die uns geholfen haben oder die es uns vielleicht erst ermöglicht haben, unser Ziel zu erreichen. Das kann soweit gehen, dass wir unseren Eltern dankbar dafür sind, uns auf die Welt gebracht zu haben. So etwas würden wahrscheinlich die wenigsten denken, wenn sie sich nicht gerade überaus glücklich fühlten. Es kann aber auch sein, dass wir dankbar sind, ohne einen konkreten Adressaten für dieses Empfinden zu haben. Meiner Erfahrung nach muss hierfür ein Zustand tiefer Zufriedenheit vorliegen.
„Glück und Dankbarkeit gehen häufig miteinander einher und begünstigen sich.“
Zweitens kann Dankbarkeit auch Glücksgefühle nach sich ziehen. Beispielsweise kann man dankbar für das Verständnis sein, das man von anderen Menschen entgegen gebracht bekommt. Das kann dann zu dem Gedanken führen, wie glücklich man sich schätzen kann, solch verständnisvolle Menschen in seinem Leben zu haben. Dabei stellt sich dann in der Regel ein Gefühl des Glücks ein. Das Mindeste, was ich hier sagen möchte, ist, dass Glück und Dankbarkeit häufig miteinander einhergehen und sich gegenseitig begünstigen. Das würde nahelegen, dass, wären wir häufiger dankbar, wir wahrscheinlich auch häufiger glücklich wären. Diese Regel lässt sich durch folgenden Mechanismus unterstützen. Angenommen wir wollten, überzeugt davon, uns etwas Gutes zu tun, mehr Dankbarkeit in unser Leben integrieren. Wie würde man das anstellen?
Mein Vorschlag wäre, dieser ist übrigens nicht originell von mir, sondern er ist bereits durchaus verbreitet, für sich in Gedanken Gründe zu formulieren, warum man dankbar sein könnte. Dabei würden wir darauf stoßen, dass wir tatsächlich einige Gründe haben dankbar zu sein. Dies würde je nach Person, die das versucht, einfach oder schwer erscheinen. Ich glaube aber, dass es bei jedem möglich wäre. So müssten manche länger überlegen, bis sie etwas fänden, wofür sie dankbar seien und andere hätten sofort viele Gründe zur Hand. In jedem Fall aber wird ein solcher Grund oder eine solche Erfahrung etwas sein, worüber wir froh sind. Das bedeutet, dass wir, indem wir uns dieser Begebenheit erinnern, Gefühle des Glücks erzeugen.
Daher möchte ich gerne dazu aufrufen, die eben beschriebene Vorgehensweise einmal für sich auszuprobieren. Man könnte sich zum Beispiel vornehmen, jeden Morgen und jeden Abend sich fünf bis zehn Minuten dafür Zeit zu nehmen, Dinge, für die man dankbar ist, zu benennen. Man könnte auch eine Liste mit solchen Dingen schriftlich anfertigen und sie irgendwo bei sich zu Hause anbringen, sodass man sie täglich betrachtet. Mit der Zeit könnte man diese Liste dann erweitern und aktualisieren. Ich für meinen Teil bin sehr dankbar, über dieses Thema schreiben zu dürfen und daran erinnert zu werden, wie wichtig es ist, sich ab und zu vor Augen zu führen, wie viele Dinge man in seinem Leben hat, die einem Glück bereiten und für die man dankbar sein kann.