Wir sind schon lange keine Touristen mehr in der Region und durften so ziemlich jedes Tal erkunden, in jedem Restaurant schlemmen, in jedem Bett, sei es Pension, Gasthaus oder Hotel schlafen und mit einem Blick auf die Berge aufwachen, der immer wieder aufs neue die Faszination für die Region weckt. Und doch, es gibt immer wieder etwas neues zu entdecken – die Region Südtirol überrascht uns jährlich aufs Neue.
In diesem Fall ist die Überraschung kein Naturspektakel, kein Gipfel und kein neues Restaurant, sondern eine Unterkunft, die so wie wir sie kennenlernen durften auch irgendwie keinen besseren Platz finden könnte als in Südtirol: die Villa Arnica im malerischen Lana.
Um 1925 erbaut und bis in den 80er Jahren als Pension geführt, wurde das Haus seit je her von Künstlern, Schauspielern und Kreativen aus Deutschland bis Italien mit Leben, Inspiration und Gedanken gefüllt. Es wäre eine Schande, diesen Geist nicht wieder ins Leben rufen zu wollen – dachte sich auch Klaus Dissertori und seine Familie die, wie im Hotel Schwarzschmied und 1477 Reichhalter auch, dem Gebäude neuem Leben einhauchten und im Juli 2019 wieder eröffneten. „Nostalgie der Slim Aarons-Ära nach Südtirol bringen und das „Dolce Vita“ der Küste in die Berge holen“ – so war der Gedanke der Familie Dissertori. Geglückt ist das Projekt – sagen wir.
Heute beherbergt die Villa Arnica in 10 Zimmer und Suiten wieder Gäste, die stilecht wie früher durch Kreuzgewölbe flanieren können und dem antiken Röhrenradio lauschen und umgarnt von den Weinbergen der Gemeinde Lana, inmitten von Apfelbäumen, Hügel und Bergen den Geist dieses berührenden Ortes spüren können. Abschalten, Genießen und Rückbesinnen – in der Villa Arnica gelingt es.
Das Hotelbusiness hat Besitzer Klaus Dissertori schon früh gelernt, schließlich eröffneten seine Eltern in Lana bereits 1981 das von uns geliebte Hotel Schwarzschmied. Glücklicherweise ist das ehemalige Anwesen der Villa Arnica auch in die Hände der Familie gelangt, die ihre Expertise auch hier erfolgreich in die Gegenwart umsetzen. Mit Zurückhaltung haben sie das historische Haus zu Leben erweckt und doch gleicht der Aufenthalt einer Zeitreise in die glamourösen Epochen der Goldenen Zwanziger und den 1960ern.
Kein Raum gleicht dem anderen. Handverlesen eingerichtet wurden aus den ehemaligen Pensionszimmern insgesamt vier Doppelzimmer, zwei Superior Suiten, drei Junior Suiten und einer Suite mit freistehender Badewanne. Originalmöbel des Gebäudes wurden aufwändig saniert, florale Tapeten fanden den Weg an die Wände, Fundstücke früherer Zeiten wurden auf Antiquitätenmärkten gesucht und das Interior mit Designstücken vervollständigt. Alte Grätenparkettböden wurden samt der originalen Terrazzoböden geschliffen – in den Bädern wurde natürlich mit feinstem Laaser Marmor aus der Nachbarschaft gearbeitet. Auch farblich nimmt das Gebäude die unaufgeregten Farben Senf, Salbei und Terracotta auf. Unaufgeregt aber stillvoll trifft es gut, denn der Kopf darf ruhen, die Sinne sind eingeladen sich zu entfalten.
Nicht restaurierbares Mobiliar wurde neu angefertigt und selbst die Sonnenschirme sind stilecht im Retro-Style der 1960er gestaltet. Liegt man unter ihnen schweift der Blick auf das Poolhaus in dem es Barbecue gibt oder auf das Salotto in dem der Nachmittagstee serviert wird. Von hier wiederum schweift der Blick auf die anmutige Villa und dem Natur-Park, der das Gebäude umgibt. Und sogar dieser erinnert mit seinen prächtigen Oleander- und Apfelbäumen sowie seinen Palmen an die frühere Zeit. Unter ihnen haben sich bereits die Pensionsgäste schon früher erholen dürfen.
Die Architektur erinnert an längst vergangene Tage, das Boutiquehotel in Lana allerdings existiert in die Gegenwart und das Konzept bringt die Villa Arnica in die Zukunft. Die Villa ist nämlich ein Adults Only Private Retraeat und damit nicht grundlos Teil von Design Hotels, die eine handverlesene Kollektion von gerade einmal 300 Hotels weltweit vermarktet.
Natürlich wurden sich auch beim kulinarischen Konzept des Retreats Gedanken gemacht: Während man in der Stube elegant diniert, schlemmt im Poolhouse lässig – sei es Frühstück, Brunch, Lunch, Tea Time oder zu Abend. Das Frühstück wird je nach Jahreszeit im Salotto in der Villa oder eben im Poolhause im Garten gereicht, der übrigens alles was er an Obst, Gemüse, Kräutern und sogar Blumen reifen lässt, der Küche der Villa spendet. Alle Zutaten gelangen nach Farm to Table Konzept über kurze Wege in die Küche, werden zu Sirup, Marmelade, Aufstrich oder einem köstlichen sommerlichen Menü.
In der hauseigenen Patisserie werden filigrane Törtchen und Gebäck gezaubert und am Nachmittag im schattenspendenden Poolhaus serviert. Einmal in der Woche lädt die Familie Dissertori übrigens alle Gäste zum Grillabend an eine lange Tafel unter der Laube. Eine Tradition, die es zu früheren Pensionszeiten übrigens auch gab.
So ist es auch der Garten, der insgeheim mit seinen Bäumen, Sträuchern und Pflanzen – die knackige, süße und scharfe Zutaten für die Küche liefern – das Herzstück ist der Villa ist. Er ist Erholzentrum und Ruhepol des Anwesens. Von den bereits 1965 gelegten Fliesen taucht man ab in das Azurblau des Pools, der etwas später im Jahre 1968 erbaut wurde. Unter dem angrenzenden Poolhaus sitzend erblickt man den umliegenden Garten von seiner schönsten Seite. Die knapp 500 Quadratmeter große grüne Oase ist der perfekte Ort um den Tag mit einem Buch aus der Bibliothek zu starten, den Nachmittag mit Schwimmen oder Nichtstun zu verbringen oder aber den Abend bei einem Wein aus den umliegenden Weinbergen stilecht zu beenden.
Aus der Liebe zur Einfachheit und dem Sinn für das Schöne ist im beschaulichen Lana eine neue grüne Oase entstanden in der man Augenblicke im kleinen Kreis zelebriert. Der Ort, so der Gedanke der Familie Dissertori, soll die Hoheit über das eigene Denken, Fühlen und Leben ermöglichen und das Konzept geht auf. Die Villa ist ein berührender Ort, der Reserviertheit, Anmut, Edelsinn und Charakter im Großen vereint. Der geschliffene Terrazzoboden unter den Füßen erdet, der Blick vom Pool auf die Berge beflügelt. Durch die exklusiven vier Zimmer, sechs Suiten und Kreuzgewölbe knistert leise der Plattenspieler längst vergangener Zeiten. An der eigenen Hausbar gibt es einen selbst kredenzter Aperitivo. Unter den schattenspendenden Bäumen am Pool des malerischen Gartens sitzend summen die Bienen. Die Villa Arnica ist ein Ort, in dem Abschalten, Genießen und Rückbesinnen so gut funktioniert wie kaum an einem Ort.
Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit dem Meraner Land. Sämtliche redaktionell erstellten Inhalte bleiben von der Zusammenarbeit unberührt.
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